[CITATION][C] Dritter Beitrag zur Lehre von der hereditären progressiven spinalen Muskelatrophie im Kindesalter

J Hoffmann - Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde, 1900 - Springer
J Hoffmann
Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde, 1900Springer
Ira 3. und 10. Band dieser Zeitschrift berichtete ich iiber eine Form von fortschreitendem
Muskelsehwund, welehe sieh ira frtihen Kindesalter auf familiiirer resp. hereditiirer Grund]
age entwiekel~ und gew5hnlieh bis zum 5. oder 6. Lebensjahre den Tod herbeifiihr~. Die
klinischen Erseheinungen sprachen ftir die neuropa~ hisehe resp. spinale Natur des
Leidens, und die sp~ rliehen Sectionsfunde stimmten datait vSllig iiberein. Seit meiner
zweiten Arbeit is~ nur eine klinisehe Beobachtung dariiber in der Li~ eratur erschienen. Es …
Ira 3. und 10. Band dieser Zeitschrift berichtete ich iiber eine Form von fortschreitendem Muskelsehwund, welehe sieh ira frtihen Kindesalter auf familiiirer resp. hereditiirer Grund] age entwiekel~ und gew5hnlieh bis zum 5. oder 6. Lebensjahre den Tod herbeifiihr~. Die klinischen Erseheinungen sprachen ftir die neuropa~ hisehe resp. spinale Natur des Leidens, und die sp~ rliehen Sectionsfunde stimmten datait vSllig iiberein.
Seit meiner zweiten Arbeit is~ nur eine klinisehe Beobachtung dariiber in der Li~ eratur erschienen. Es dtirfte deshalb eine gewisse Berechtigung bestehen, weiteres klinisches und anatomisehes Maierial liber die allem Anscheine nach doch seltene Krankheit beizubringen. Das Kind Margare~ he G.(s, diese Zeitsehrif~. Bd. 10. S. 302) erlag seinem Leiden ara 30. December 1899. Das Kind war von seltener Liebenswtirdigkei~, klag~ e nie, en~ wickelte sich geistig sehr gu~, lern~ e spielend Gedich~ e naeh dem@ eh5r, wenn ihre~ lteren Schwes~ ern ihre Sehularbeiten laut vorbereite~ en. Die L~ hmung maehte ara Rumpfe und den Ex~ remit~ iien langsam, aber unaufhaltsam Fortschri~ te. Bis in die letz~ en Tage ihres Lebens wurden matie Bewegungen mit den Vorderarmen und H~ inden und Ftissen ausgefiihr~, w~ hrend die dem Rumpfe n~ iher gelegenen Muske] n nich~ mehr ira S~ ande waren, von Bewegung gefo] gte Contraetionen zu leisten.--Die Gesichts-, Beinand Zungenmuskeln, auch die Schlingmuskeln blieben von der Li~ hmung versehont. Diese erstreck~ e sich bis zum Tode bis zum Kopfe aufw~ rts, nieh~ auf den Kopf. Die h5heren Sinne blieben dauernd versehon~, ebenso die Blase und der Darm; auch die Sensibilit~ it blieb intact.
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